Exkursionen der 9. Klassen zur Geschichte des Nationalsozialismus

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts unternahmen die 9. Klassen unserer Realschule zwei eindrucksvolle Exkursionen, die sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und jüdischen Lebens in Deutschland auseinandersetzten. Ziel war es, die im Unterricht behandelten Themen durch konkrete Orte erfahrbar zu machen und damit ein tieferes historisches Verständnis zu ermöglichen.
Ein zentrales Ziel war die Gedenkstätte Bergen-Belsen, die von beiden 9. Klassen besucht wurde. Der Rundgang über das Gelände, auf dem sich heute Gedenksteine und Mahnmale befinden, vermittelte eindringlich die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers. Die Schülerinnen und Schüler begegneten dem Ort mit spürbarer Ernsthaftigkeit, viele waren bewegt, still und nachdenklich. Im anschließenden Besuch des Dokumentationszentrums vertieften sie ihr Wissen durch Biografien, Zeitzeugenberichte und historische Dokumente.
Auf besonderen Wunsch der Neuntklässler endete der Besuch am historischen Bahnwaggon, der unweit der Gedenkstätte steht. Er erinnert an die Deportation Tausender Menschen in Konzentrationslager und machte das Leid und die Dimension der NS-Verbrechen für viele noch greifbarer.
Ergänzend dazu ging es für die Klasse 9b auf Spurensuche nach jüdischem Leben in Nienburg. Bei einer Stadtführung entdeckten die Schülerinnen und Schüler Gebäude, in denen bis in die 1930er Jahre jüdische Familien lebten und arbeiteten. Die Geschichte dieser Häuser, die heute noch stehen, bot konkrete Einblicke in ein jüdisches Alltagsleben, das durch Verfolgung und Vernichtung ausgelöscht wurde.
Besonderes Augenmerk galt dabei auch den sogenannten Stolpersteinen, die als kleine, aber eindrucksvolle Gedenkzeichen an die Opfer der NS-Zeit erinnern. Zum Abschluss durften die Jugendlichen traditionelles jüdisches Gebäck probieren, die sogenannten Matzen. Und auch die leckeren Bärentatzen wurden verkostet und kamen besonders gut an.
- Aufrufe: 90